Ihringen, 17. Februar 2017. DoIP (Diagnostics over Internet Protocol) lautet das Schlagwort, das seit einiger Zeit zum Teil für Verunsicherung sorgt. Denn in der ethernetbasierten Diagnose-/Kommunikationsart finden die Automobilhersteller eine Antwort auf das stetig wachsende Datenaufkommen im Fahrzeug. Das Kommunikationsprotokoll ist auch in der Festlegung des weltweit greifenden Standards zur weltweiten Harmonisierung der Fahrzeugdiagnose WWH-OBD (World Wide Harmonized OBD) vorgesehen. Durch DoIP stehen höhere Datenraten zur Verfügung und komplexe Diagnoseaufgaben und Flash-Anwendungen lassen sich erheblich beschleunigen.
DoIP in der Software-Struktur verankert
Doch könnte die Umstellung der Fahrzeuge auf die neuen, erweiterten Datentransfer-Protokolle den freien Werkstätten Probleme bereiten? Müssen Werkstätten für die Diagnose der Zukunft bald in neue Geräte investieren? Nein, lautet die klare Antwort seitens Hella Gutmann Solutions. Ein mega macs-Anwender, der sein Diagnosegerät mit regelmäßigen Updates auf dem aktuellen Stand hält, kann derzeit an einem Fahrzeug, das mit Ethernet-Schnittstelle ausgestattet ist, ganz ohne Zusatzinvestition eine Diagnose durchführen.
"Eine Neuinvestition in einen neuen mega macs wird definitiv nicht nötig sein", versichert Hella Gutmann-Produktmanager Ralf Gutekunst. "Unseren Software-Entwicklern ist es gelungen, neue Anforderungen in die Diagnosesoftware zu implementieren. An aktuellen Fahrzeugen, die über Ethernet kommunizieren, wie z.B. der Volvo XC90 oder die 2016-Modelle des Audi A4 und BMW5er, können sämtliche Diagnosefunktionen bis hin zu Justierungen/Kalibrierungen und Codierungen durchgeführt werden."
Rückwärtskompatibler Adapter für künftige DoIP-Protokolle
Auch für den Fall, dass die Hersteller in Zukunft weitere, derzeit noch unbekannte Ethernet-Übertragungsprotokolle einführen werden, ist Hella Gutmann vorbereitet. Die mega macs-Anwender profitieren sogar von einer besonders wirtschaftlichen Lösung: Ein optionaler Universaladapter, der an das VCI bzw. die OBD-Schnittstelle des Fahrzeugs gekoppelt wird, fungiert als Switch. Er übernimmt dann ganz einfach das Protokoll-Management. Auch die Erkennung, dass es sich um ein DoIP-Fahrzeug handelt, erfolgt automatisch. Individuelle Adaptionen laufen Dank der aufwendig spezifizierten mega macs-Software komplett im Hintergrund ab. Für den Bediener bleiben somit die Abläufe der Fahrzeugdiagnose unverändert.
Und wie von Hella Gutmann gewohnt, bringt der zukünftige Adapter auch Zusatznutzen: "Er wird zwei kleine LEDs zur Beleuchtung beinhalten und rückwärtskompatibel sein", kündigt der Hella Gutmann-Produktmanager an. Sollte also in Zukunft ein Automobilhersteller die bisherige (OBD-)Schnittstelle eines älteren Fahrzeugmodells außer Kraft setzen und nur noch Ethernet-Diagnose zulassen, muss ein Hella Gutmann-Kunde lediglich den DoIP-Adapter einsetzen und kann dann das Fahrzeug wie gewohnt diagnostizieren.